»Besteht nicht die Herausforderung gerade darin, offen zu sein und einfach draufloszufliegen wie der Kolibri?
Darauf zu vertrauen, dass es auf dem Weg genügend Blüten geben wird.
Auch wenn die Blüten vielleicht nicht immer die schönsten sind.«
Kristina hat keine Ahnung, worauf sie sich einlässt. Sie weiß nur, dass sie dieser inneren Leere auf die Spur kommen muss. Dafür ist sie bereit, auch außergewöhnliche Wege zu gehen. Die 32-Jährige entschließt sich, nach Peru zu fliegen, um dort der geheimnisvollen Dschungelmedizin Ayahuasca zu begegnen. Sie trifft dabei vor allem auf sich selbst. Doch als sie nach Deutschland zurückkehrt, erkennt sie, dass die eigentliche Reise gerade erst beginnt. Diese führt durch Licht und Schatten, Himmel und Hölle, Glück und Leid, Berlin und Wien. Dabei immer an ihrer Seite: die mystische Zauberpflanze vom Amazonas, denn die hat längst die Grenzen Südamerikas hinter sich gelassen.
Mein Buch „Der Weg des Kolibris – Meine Reise mit Ayahuasca" veröffentlichte ich 2017 kurz vor der Geburt meiner Tochter. Als ich mich 2012 in einer Sinnkrise befand, beschloss ich, nach Peru zu reisen, um an schamanischen Ritualen mit der Pflanzenmedizin Ayahuasca teilzunehmen. Sinnsuchende aus aller Welt reisen nach Südamerika, um unter dem Einfluss des halluzinogenen Suds Antworten auf ihre Lebensfragen zu erhalten. Auch nach der Reise hat mich die Pflanze eine Zeit lang begleitet und tiefe Prozesse in mir ausgelöst, wodurch ich zum Kern meines Daseins durchdringen durfte. Letztlich hat es mich meiner Leidenschaft, dem Schreiben, wieder näher gebracht. Das Schreiben dieses Buches war ein Durchbruch für meine Selbstliebe und hat mir auf vielen Ebenen gezeigt, was Heilung bedeutet. Mir war es wichtig, mit dem Buch nicht nur einen Einblick in meine Erfahrungen (und die anderer Ayahuasca-Trinker) zu geben, sondern auch wissenschaftliche Erkenntnisse und Experten-Interviews einfließen zu lassen (u.a. mit dem mittlerweile verstorbenen Ethnopharmakologen Christian Rätsch).
Die Erforschung psychedelischer Substanzen auf deren Heilungspotenzial erlebt nach einer langen Tabu- und Verbotsphase eine Renaissance. In der Charité in Berlin beispielsweise wird derzeit eine Studie durchgeführt zur Wirksamkeit von Psylocybin (Wirkstoff, der in Magic Mushrooms enthalten ist) bei therapieresistenter Depression. Bleibt zu hoffen, dass es nicht mehr allzu lange dauert, bis Menschen in einem sicheren Rahmen (z. B. unter medizinischer Aufsicht) von diesen Substanzen auf legale Weise Gebrauch machen können. Auf Netflix gibt es gerade die Miniserie "Verändere dein Bewusstsein", in der die Substanzen und die Heilwirkungen von LSD, Psylocybin, MDMA und Meskalin vorgestellt werden. Kann ich sehr empfehlen!